Montag, 3. Februar 2014

Menschen aus Gold



Menschen aus Gold

T.B.F. Wegner
Steinerne Gassen getaucht im grellem Nebel
Menschenmassen geknechtet mit steinernen Knebeln
Augenpaare verloren im Dunst
Hier denkt kein Maler, 
bei Gott es war Kunst
Schreiende Wesen im Schatten der Welt
Alle zusammen verbrannt in Geld
In ihrer Asche ihr Leid begraben
Stillschweigendes Geflüster über das was sie uns gaben
Augenpaare hoffnungslos verloren im Dunst
Hier denkt kein Philosoph, nein
bei Gott es war die Kunst
Suchende Mütter im Geiste einer Zeit
keine Kinder weit und breit
Kein' Horizont den wir nicht erklommen 
Am Ende der Welt ganz benommen
Augenpaare verloren im Dunst
Hier denkt kein Leben
bei Gott es war Kunst
Am Ende der Welt ganz stumm und still 
Einer der nicht mehr lieben will
Sie schupsten und traten genussvoll weiter
Alle zusammen ergötzend, gar heiter
Nur wenige Augenpaare verloren im Dunst
Sie waren kein Werk
Sie waren Kunst
Aus Gold nun bemalten wir das Himmelszelt
und unter uns zerbrach die ganze Welt
Voll Furcht drehten wir uns noch einmal um
dann war alles wieder stumm
Geliebte Seelen verloren im Dunst
Wir waren keine Menschen
Wir waren Kunst


Sonntag, 2. Februar 2014

Abendhimmel


Ein purpurner Streif an Abendhimmel fein
In stiller Inigkeit betraut
lass ich dich nie mehr allein

Getränkt im Schein des trägen Licht's
deine verheissungsvollen Augen erblickten mich

dein Antlitz majestätisch 
dein  Blick enorm
nach deinem Bilde will ich meinen Himmel formen

Als Sonne trohnst du empor im Sternenlabyrinth
Lieblich weht dein Haar im nächtlichen Wind

Deine Stimme benetzt mein täglich Sein
so wahr du willst 
ich lass dich nie mehr allein

Wo auch immer jener Morgen schlummert
verkümmert Zweifel erflehend
stehen wir als Märtyrer kniend
 Mutter Hoffnung ersehend

Im Schein einer schlafenend Sonne 
ergriff ich noch einmal behutsam deine Hand 
dein verspielter Duft
raubte mir lüsternd den verstand

Bei dir


Bei dir

T.B.F. Wegner


Verhangen in einer seufzertranchierten Wehmut
eines künstlichen Gebildes am Herzensrand
Aus Glas und Petunienstein
Verziert mit endlosen Gemälden 

Erhobenen aus einer mir fremden Tiefe zwischen Habsucht und Extaserei

Ich weiß du verstehst mich...

Montag, 20. Januar 2014

Inszenierungsphantasien

Inszenierungsphantasien

T.B.F. Wegner

Inszenierungsphantasien belauschen
Jagdlüste eines Wanderers
dein Antlitz ist getrübt
schweigende Attitüde
ich gedenke dir
deine Augen in Porzellanpapier
so zerbrechlich
ich habe ein dich nie kennengelernt
sondern stand nur vergessensvoll da
manche Nächte sind zu langsam
vergehen zu verzogen
wie ein Ungeheuer namens L


Kinder des Schattenlichts

Kinder des Schattenlichts

T.B.F. Wegner

Wir tanzten im Schatten
eines purpurnen Lichts
Wir symbolisieren keine Träume
wir waren das Nichts

Engumschlugen stiegen wir schwerelos empor
auf dem kalten Beton knatterte
eine  triste Symphonie hervor

Willenlos im Takt berauschte Klänge
Sinnlich in dir vereint
An jubilierenden Straßenlaternen
haben wir kläglich geweint

Und den Morgen beschworen'
als wäre es ein ahnungsloses Kind

hab'n Gedanken erkoren
bittersüß im trunkenen Ostwind

                                               tollten wir durch die Nacht
                                               entlang der Prärie
                                               und sind nimmer 'mehr erwacht


                                              holpernd irgendwo verloren
                                              niemand wusste mehr wohin
                                              hab mich viel zu oft gefragt 

                                              wer ich wohl bin

Augenstätte

Augenstätte

T.B.F. Wegner

In deinen Augen verlor
ich einst die ganze Welt
stillschweigende Hysterien
am synthetischen Himmelszelt

Leucht’ne Sinne still
in deinem Blick
was würd ich dafür geben
dies noch einmal so zu erleben

Am Berghang im jubilierenden Winde
zwischen Tagträumern unser himmelisch' Kinde
Eitel verfluchtest du das Sein
frierend stand ich da
so mutterseelenallein

Hoch zu Ross
ein Trost aus Gold
doch Versprechen sind ächzend ungewollt
Über der Stadt zwischen
Kratern an Gottes Kinne
verlor ich beinah all meine Sinne

Dein Antlitz mit Geranien geschmückt
ein letzter Tanz
deine Augen nun bitterlich bedrückt
und irgendwo weit in der Fern
werd’ ich leuchten als dein heimlicher Stern
bei dir sein
auch wenn du mich längst nicht mehr kennst
zu schenken dir ein Licht

im Dunkeln der Nacht
das dich beschützt immer über dir wacht.